Wetter-Chaos sorgt für Lotterie
Stefan Kraft holt noch Bronze
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Was für ein verrücktes WM-Skispringen – starker Schneefall, eine immer langsamer werdende Anlaufspur, kurzum widrigste Verhältnisse machten die Sprung-Entscheidung von der Normalschanze zu einem Glücksspiel, in dem am Ende die beiden Polen Dawid Kubacki vor Kamil Stoch und dem Österreicher Stefan Kraft über die Medaillen jubelten. Nachdem sie im ersten Durchgang schon hoffnungslos geschlagen schienen.
Das war nicht WM-würdig – auch wenn sich Österreich dank Bronze für Stefan Kraft über die siebte Medaille bei dieser 52. Nordischen Ski-Weltmeisterschaft freuen darf und die Polen mit Kubacki und Stoch Gold und Silber eroberten. Wie verrückt dieser Wettkampf tatsächlich war, wird durch die Tatsache untermauert, dass die späteren Medaillengewinner nach dem ersten Durchgang noch hoffnungslos abgeschlagen schien; Kubacki hatte sich aufgrund widrigster Bedingungen auf Rang 25 eingereiht, sein Teamkollege Stoch war zumindest 16 und Titelverteidiger Kraft auf Platz neun. Vielleicht war es eine Art ausgleichende Gerechtigkeit, dass dieses Trio im Finale noch vor dem immer stärker werdenden Schneefall springen durfte, während die Führenden einfach durchgereicht wurden. Kobayashi, Geiger und Zige Jelar, die ersten drei nach Durchgang eins, waren chancenlos. Geiger: ,,Es war von Springer zu Springer langsamer geworden, bei so einem Wetter kann man nichts machen. Die Spur war komplett mit Schneematsch verlegt.“
Norweger-Staffel gewinnt zehntes Gold
Weniger Probleme mit dem Schlechtwettereinbruch hatten die Langläufer. Trotz leichtem Regen und schwerer Loipe war die Norsker-Staffel über 4x10 Kilometer einmal mehr nicht zu schlagen, sicherten sich Emil Iversen, Martin Johnsrud Sundby und Sjur Röhte, sowie der überragende Johannes Hösflot Kläbo die bereits zehnte Goldmedaille in Seefeld. Platz zwei eroberte nach einem lange Zeit ausgeglichenen Rennverlauf das Team Russlands vor den sensationell starken Franzosen und Finnland. Für Mit-Favorit Schweden war nur Rang fünf geblieben. Bis zu den letzten Läufern war es ein Duell auf Augenhöhe gewesen, doch aus dem von vielen Fans erhofften Zielsprint zwischen Kläbo und Ustjugow, den Rivalen aus dem Sprint, wurde dann doch nichts. Denn der Russe verlor nach zwei Dritteln seiner Strecke den Anschluss an Kläbo. Der dann keine Mühe hatte und - bejubelt von vielen norwegischen Fans unter den 12.600 Zuschauern - zu seinem dritten Titel in Tirol ,,spazierteEs war übrigens der zehnte WM-Staffel-Titel in Serie für Norwegen, die letzte „Niederlage“ hatte es 1999 mit Platz zwei in der Ramsau hinter Sensationssieger Österreich gegeben.
1 | Norwegen | 1:42:32,1 |
2 | Russland | +38,8 |
3 | Frankreich | +1:01,0 |
4 | Finnland | +1:02,8 |
5 | Schweden | +1:39,5 |
6 | Deutschland | +1:48,3 |
1 | Dawid Kubacki (POL) | 218,3 |
2 | Kamil Stoch (POL) | 215,5 |
3 | Stefan Kraft (Ö) | 214,8 |
4 | Philipp Aschenwald (Ö) | 214,5 |
5 | Richard Freitag (D) | 211,3 |
6 | Stephan Leyhe (D) | 210,6 |
9 | Michael Hayböck (Ö) | 208,5 |
21 | Daniel Huber (Ö) | 197,0 |
Hoher Staatsbesuch - Emil Iversen, Martin Johnsrud Sundby, Sjur Rothe, Johannes Hosflot Klaebo feiern mit Premierministerin Erna Solberg, König Harald V. und Königin Sonja von Norwegen.
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Norwegische Fans – gut gelaunt im Seefelder Wald.
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Die siegreichen Norweger Martin Johnsrud Sundby, Emil Iversen, Sjur Rothe und Johannes Hosflot Klaebo jubeln.
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Die Staffelkonkurrenz in der Startphase.
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Trost für den vom Wetterchaos geschlagenen Ryoyo Kobayashi.
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Irreguläre Bedingungen trübten das nicht WM-würdige Springen auf der Normalschanze.
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Ein schwer enttäuschter Karl Geiger.
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1 | Norwegen | 10 | 4 | 5 |
2 | Deutschland | 5 | 2 | 0 |
3 | Schweden | 2 | 2 | 0 |
4 | Polen | 1 | 1 | 0 |
5 | Russland | 0 | 4 | 3 |
6 | Österreich | 0 | 3 | 4 |
7 | Italien | 0 | 1 | 1 |
8 | Slowenien | 0 | 1 | 0 |
9 | Japan | 0 | 0 | 2 |
10 | Finnland | 0 | 0 | 1 |
Frankreich | 0 | 0 | 1 | |
Schweiz | 0 | 0 | 1 |